Resilienz - unsere innere Widerstandskraft

Was ist eigentlich Resilienz?
Resilienz beschreibt die Fähigkeit eines Menschen, Krisen und Belastungen zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen. Resilienz wird auch mit innerer Widerstandskraft oder Immunsystem der Seele umschrieben.
Die Fähigkeit gut mit Belastungen umgehen zu können wird auch im Berufsalltag immer wichtiger. In Zeiten anhaltender Belastung oder in akuten Krisen kann dieses Immunsystem geschwächt sein, wir fühlen uns hilflos, überfordert und vielleicht auch krank.
Die gute Nachricht ist: Resilienz können wir zu jedem Zeitpunkt unseres Lebens (neu) lernen und unser seelisches Immunsystem stärken – gegen Stress, Depression und Burnout.
Zeit also, sich mit Resilienz zu beschäftigen!


Resilienz – die Definition:
Resilienz ist ursprünglich ein Begriff aus der Materialforschung. Hier bezieht sich der Begriff auf Stoffe, die auch nach einem Zustand der extremen Spannung wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehren. Diese Stoffe werden daher resilient genannt. Wie zum Beispiel ein Gummiball, der beim Aufprall auf den Boden eine Delle bekommt, dann wieder seine runde Form annimmt.
Der Begriff leitet sich vom lateinischen „resilire“ – abprallen, zurückspringen ab.
Der Begriff ist von der Psychologie übernommen und auf den Menschen übertragen worden. Menschen werden als resilient bezeichnet, die Krisen und Belastungen ohne tiefgreifende bleibende Beeinträchtigungen und Schäden überstehen und sogar gestärkt daraus hervorgehen.
Umgangssprachlich spricht man von „Steh-auf-Männchen“. Oft heißt es, Resilienz sei das Geheimnis der inneren Widerstandskraft oder auch das seelische Immunsystem.


Resilienz – die Forschung:
Bei Resilienz handelt es sich um eine dynamische Eigenschaft, d. h., dass sich diese verändern kann. Resilienz ist keine angeborene Charaktereigenschaft, sondern eine Eigenschaft, die erworben werden und sich verändern kann. Der Grundstein für diese Fähigkeit wird vor allem in den frühen Lebensjahren gelegt.
Die US-amerikanische Entwicklungspsychologin Emmy Werner hat mit ihrer Kauai-Studie maßgebliche Arbeit zur Beantwortung dieser Frage geleistet.
In dieser Studie untersuchten Emmy Werner und Ruth Smith 40 Jahre lang Kinder, die im Jahr 1955 auf der hawaiianischen Insel Kauai geboren waren.
1/3 dieser untersuchten Kinder stammten aus sehr schwierigen Verhältnissen. Umstände, unter denen sie aufwuchsen, waren oft Armut, Gewalt, allgemein deprimierende Situationen, ein niedriger Bildungsstand der Eltern oder sogar Vernachlässigung.
Im Laufe der Jahre stellten die Forscherinnen fest, dass von diesem untersuchten Drittel 2/3 der Kinder verhaltensauffällig oder sogar straffällig wurden. 1/3 der Kinder zeigten jedoch trotz der widrigen Lebensumstände, unter denen sie aufwuchsen eine positive Entwicklung. So waren sie erfolgreich in der Schule und im Leben.
Aus diesen Ergebnissen gewannen die Forscherinnen folgende Erkenntnis:
Negative und schwierige Bedingungen müssen nicht zwingend zu Misserfolg, Verhaltensauffälligkeiten und negativen Situationen führen.
Bei dem ⅓ der Kinder, die sich trotz äußerst widriger Startbedingungen positiv entwickelten, handelt es sich demnach um besonders resiliente Kinder.
Seit dieser Pionierleistung haben sich unzählige Studien mit dem Thema Resilienz und den Risiko- und vor allem auch Schutzfaktoren beschäftigt.


Die 7 Säulen der Resilienz
Resilienz wird seit einiger Zeit intensiv erforscht. Wer ist resilient, welche Faktoren sind wichtig? Ist Resilienz angeboren oder erlernbar? Die gute Nachricht ist: Wir alle können lernen, unsere eigene Resilienz zu stärken und mit Krisen besser zurechtzukommen.
Welche sind nun die wichtigen Faktoren, die unsere Resilienz stärken? Hier gibt es viele Forschungsansätze und die meisten arbeiten mit 7 – 10 Resilienzfaktoren.

Wir arbeiten mit dem Modell der „7 Säulen der Resilienz“:

1. Netzwerkorientierung und soziale Unterstützung
Ein starkes soziales Netzwerk aus Familie, Freunden, Kollegen oder Gemeinschaft kann eine wichtige Quelle der Unterstützung in schwierigen Zeiten sein.

2. Optimismus und positive Denkweise:
Die Fähigkeit, Herausforderungen als vorübergehend, kontrollierbar und veränderbar anzusehen, kann dazu beitragen, optimistisch zu bleiben und Schwierigkeiten besser zu bewältigen.

3. Selbstwirksamkeit:
Das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, mit Herausforderungen umzugehen und Probleme zu lösen, ist ein wichtiger Resilienzfaktor.4. Problemlösungsfähigkeit:Die Fähigkeit, Probleme aktiv anzugehen und konstruktive Lösungen zu finden, kann dazu beitragen, Stress zu reduzieren und mit Schwierigkeiten umzugehen.

5. Akzeptanz: 

Veränderungen als Teil des Lebens akzeptieren: Die Bereitschaft, Dinge zu akzeptieren, die sich nicht ändern lassen und sich an neue Situationen anzupassen und alternative Lösungen zu finden, ist entscheidend für die Resilienz.

6. Verantwortungsübernahme
Den eigenen Anteil an einer Situation zu erkennen, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und nicht in der Opferrolle zu verharren ist entscheidend dafür, eigene Handlungsspielräume zu erkennen und zu nutzen.

7. Zielorientierung
Die eigene Zukunft planen, seine Ziele verfolgen und eine Antwort auf das „Wozu?“ zu haben kann als Quelle der Motivation und des Trostes dienen, wenn man mit Herausforderungen konfrontiert ist.
Diese Faktoren interagieren oft miteinander und können gemeinsam dazu beitragen, die Widerstandsfähigkeit einer Person gegenüber Stress und Krisen zu stärken.

Warum ist Resilienz in der Arbeitswelt wichtig?
In der modernen Arbeitswelt sind wir Stress, Zeit- und Erwartungsdruck sowie anderen Belastungen ausgesetzt. Wir treffen auf Deadlines, anstrengende Chefs und Kolleg*innen. Nicht selten sind auch Psycho- und Machtspiele in Gange. Hinzu kommen Unsicherheiten aufgrund der stetigen Veränderungen und durch Umstrukturierungen, Digitalisierungsprozesse sowie die Globalisierung.
Menschen, die eine gesunde Resilienz an den Tag legen, können mit diesen Herausforderungen besser umgehen. Sie zeigen eine erhöhte Widerstandsfähigkeit auf, die ihnen dabei hilft, die Herausforderungen des Arbeitsalltags zu meistern, anstatt an ihnen zu zerbrechen.



Gerne begleiten wir Sie in einem Resilienz-Coaching dabei, Ihre Resilienz zu stärken und stark, stabil und gesund durch Veränderungen und Umbrüche zu gehen. 


 

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